HIFU und Schilddrüse (3): Heiße und kalte Klumpen auflösen

2021-11-19 02:26:14 By : Ms. Sandy Guo

Fast 20 % der Deutschen haben einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Ein Druckgefühl, Heiserkeit oder Räuspern können die Folge sein. Das Universitätsklinikum Frankfurt hat nun erstmals in Deutschland das hochintensive fokussierte Ultraschallverfahren (HIFU) zur Entfernung von Schilddrüsenknoten eingesetzt. Im Gegensatz zur Radiofrequenzablation (RFA) und Mikrowellenablation (MWA) ist hochfokussierter Ultraschall (HIFU) vollständig nicht-invasiv. Dazu wird das Gerät nur von außen auf den Schilddrüsenknoten gerichtet.

Bei der Ablation wird ein Volumen von der Größe eines Reiskorns erhitzt. „Der Kopf des Gerätes dient auch dazu, die Therapie in Echtzeit durchzuführen und zu überwachen“, erklärt Prof. Frank Grünwald, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum. Bei der HIFU-Thermoablation von Schilddrüsenknoten wird eine Temperatur von mindestens 60 °C in der Ablationszone angestrebt. Die Behandlung wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert je nach Größe des Knotens zwischen 15 und 45 Minuten.

Es hat sich gezeigt, dass gutartige hypofunktionelle („kalte“), indifferente oder hyperfunktionelle („heiße“) Schilddrüsenknoten erfolgreich mit dem HIFU behandelt werden können. Das Volumen der Knoten wird nach 3 Monaten mit einer einzigen HIFU-Behandlung um etwa 50 % reduziert. Das Ausgangsvolumen der zu behandelnden Knoten darf jedoch nicht zu groß sein (bis ca. 10 ml). Das Behandlungssystem definiert automatisch Sicherheitsabstände zu Luftröhre, Halsschlagader und Haut, um diese zu schützen – in der Folge müssen möglicherweise periphere Bereiche des Schilddrüsenknotens aus dem Zielvolumen entfernt werden. EB

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