Tattooentfernung: Jugendblätter, Sünde bleibt

2021-11-22 15:39:04 By : Mr. Mr liang

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Eine Zeit des Leidens: Das Entfernen einer Tätowierung ist schmerzhafter als das Stechen, selbst mit einem Laser. Bild: Kaufhold, Marcus

Ein Tattoo loszuwerden ist teuer, schmerzhaft und mühsam. Bessere Ergebnisse verspricht ein Laser im Gesundheitszentrum Kelkheim.

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Zu jedem Tattoo lässt sich eine Geschichte erzählen. Manche enden gut, andere schlecht. Zu letzterem gehört die Geschichte von Emanuel Lorenz: Vor 15 Jahren ließ sich der heute 37-jährige, damals Kung-Fu-Athlet und fasziniert von der fernöstlichen Kultur, sein chinesisches Sternzeichen tätowieren. Seitdem wickelt ein Schlangendrache sein rechtes Schulterblatt. Vor etwa vier Jahren ließ er den Drachen um ein Motiv erweitern, das laut Lorenz etwas zwischen „Sonne, Spirale und Wirbel“ darstellen und den gesamten Rücken bedecken sollte. Aber was ihm der Tätowierer in die Haut gestochen hat, gefiel ihm überhaupt nicht. Lorenz brach ab, nachdem ein Viertel seines Rückens mit dunklen, windmühlenartigen Flügeln bedeckt war.

Doch die Spuren des gescheiterten Projekts zu beseitigen, ist nicht einfach. Die wenigen Möglichkeiten sind schmerzhaft und kosten viel Geld. Das Tattoo kann zum Beispiel aus der Haut geschnitten oder abgeschliffen werden, wie Falk Ochsendorf, leitender Oberarzt für Dermatologie am Frankfurter Universitätsklinikum, sagt. Aber je tiefer die Farbpigmente, desto tiefer die Narben. Zudem bergen die Methoden seiner Meinung nach „mindestens“ Risiken wie unvorhersehbare Narbenbildung oder Infektionen. Dies ist einer der Gründe, warum die Laserbehandlung die beliebteste Methode ist, Lorenz findet sie weniger „martialisch“.

Rund 800.000 Deutsche, das sind rund zehn Prozent der Tätowierten, fühlen sich wie Lorenz. Sie sind mit dem Tattoo unzufrieden und möchten es entfernen lassen. Manchmal aus beruflichen Gründen, weil das Motiv aus der Jugend nicht mehr dem persönlichen Geschmack entspricht oder einfach weil der Name der Ex-Frau verschwinden soll. Das Tattoo verblasst nicht, anders als die Liebe, und so haben sich im vergangenen Jahr fast eine halbe Million Tätowierte einer Laserbehandlung unterzogen.

Lorenz entschied sich zunächst für eine Therapie mit einem gütegeschalteten Neodym-Yag-Laser. Aber starke Blasenbildung und Schmerzen zwangen ihn, damit aufzuhören. „Ich habe mich selbst gerochen wie ein Barbecue“, sagt er. Seine Mutter hörte von einem neuen Laser, der im Vergleich zu herkömmlichen Geräten weniger Schmerzen und bessere Ergebnisse bei weniger Sitzungen versprach. Lorenz fuhr ins Gesundheitszentrum Kelkheim und wurde in der Hautarztpraxis von Matthias Bonczkowitz mit dem Pikosekundenlaser behandelt. Ein Experiment zeigte, dass es weniger Nebenwirkungen gab. Seitdem reist Lorenz alle vier bis fünf Wochen von Kaiserslautern in die dermatologische Gemeinschaftspraxis Kelkheim.

Die Praxis ist die einzige in Hessen, die mit der Picosure-Technologie arbeitet. In Deutschland setzen vier weitere Praxen in Nürnberg, Trier, Bochum und Hamburg den Laser ein. Seit Juli letzten Jahres arbeitet Bonczkowitz mit dem Gerät, seitdem lasern er und seine Kollegen „im großen Stil“, wie der Hautarzt sagt. In rund 650 Sitzungen wurden bisher rund 250 Patienten tätowiert. Die meisten Patienten sind zwischen 25 und 40 Jahre alt, viele sind angehende Polizisten oder Stewardessen, die keine sichtbaren Tätowierungen haben dürfen, wie der Hautarzt sagt. Je nach Größe und Farbe, Intensität und Tiefe des Tattoos dauern die Sitzungen zwischen fünf und 20 Minuten. Etwa sechs Behandlungen sind nötig, bis ein Tattoo weg ist – mit dem Pikosekundenlaser sinkt die Zahl der Sitzungen um ein Drittel bis zur Hälfte, wie Bonczkowitz sagt. Statt heute 25 Sitzungen sind manchmal nur noch zehn nötig.

Gleiches gilt jedoch auch für den Pikosekundenlaser: Bunte Tattoos, die von Profis graviert wurden, machen mehr Sitzungen nötig, wie Ochsendorf sagt. Die Pigmente sitzen tiefer in der Haut und je nach Laser werden nur bestimmte Farben „erkannt“. Die Farben Gelb, Rot und Weiß seien schwieriger zu entfernen, sagt Bonczkowitz. Der Pikosekundenlaser kann vor allem bei Grün- und Blautönen bessere Ergebnisse als die bisherige Technologie erzielen. Für rote Farben verwendet er jedoch immer noch den Neodym-Yag-Laser.

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Tattooentfernung: Jugendblätter, Sünde bleibt

Jugend geht, Sünde bleibt

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